Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Modelle und Übersichten"
Unterstellungen im Modell: Mitgebrachtes bei Begegnungen und Vorstellungen.
Eine Person nimmt von einer anderen Person an, dass sie sich aus den unterstellten Motiven in einer bestimmten Art und Weise verhalten werde oder habe. Die unterstellten Motive können akzeptiert sein oder abgelehnt werden.
Werden die unterstellten Motive mitgetragen, erhält die Person, welcher die Motive unterstellt werden, nur jene Informationen, die zu unterstellten Motiv passen: Dadurch wird das jeweils erwartete Verhalten begünstigt. Wenn es gezeigt wird, wird die Unterstellung scheinbar bestätigt.
Die Person, welcher etwas unterstellt wird, hat üblicherweise kaum eine Chance, sich von dem ihr Unterstellten zu befreien. Welche Schwierigkeiten damit verbunden sein können, zeigen die Gerichtsverhandlungen, in welchen Unschuldige die ihr unterstellte Tat und deren Motive manchmal nicht widerlegen können - ohne jedoch tatsächlich getan zu haben, was ihnen unterstellt wurde.